Der MSCI World Aktien-Index spiegelt die Entwicklung der Aktien von 23 Industrieländern weltweit wider. Er notiert auf Rekordniveau. Der S&P500-Index umfasst die Aktien von 500 der größten börsennotierten US-amerikanischen Unternehmen. Seit seinem Tief im Jahr 2009 hat er schon rund 270 % zugelegt.
Zeit zum Ausstieg, wo es gerade am schönsten ist?
Während viele US-Aktien tatsächlich schon sehr teuer sind, scheinen weite Teile der „restlichen Welt“ noch immer fair oder sogar günstig bewertet. Es wäre falsch, dort nicht nach Ertragschancen zu suchen, nur weil in New York die Kurse bereits sehr hoch sind. Es ist gut vorstellbar, dass Aktien in Europa oder den Schwellenländern in den kommenden Jahren erheblich besser abschneiden als die US-Börsen. Und selbst in den USA sind ja keineswegs alle Aktien überteuert. Zudem lässt sich aus der Dauer eines Kursaufschwungs allein noch keine seriöse Vorhersage für die weitere Kursentwicklung herleiten. Der bislang längste und stärkste Kursanstieg bei US-Aktien dauerte beispielsweise über zwölf Jahre (1987 – 2000). Die Kurse stiegen dabei – selbstverständlich mit zwischenzeitlichen Schwankungen – mehr als doppelt so stark wie im laufenden Bullenmarkt (um über 580 %). Wie so oft im Leben kam übrigens auch damals das Beste zum Schluss: Die stärksten Wertzuwächse gab es in den letzten zwei bis drei Jahren des Kursaufschwungs.
Rückenwind für Aktien
Für Aktien dürfte sich der Aufwärtstrend mit moderatem Wirtschaftswachstum, steigenden Unternehmensgewinnen, niedriger Inflation, niedrigen Zinsen und einer insgesamt weiterhin sehr lockeren Geldpolitik wohl erst einmal fortsetzen. Die Bewertungsniveaus sowohl in vielen Schwellenländern als auch in großen Teilen Europas oder in Japan sprechen vor diesem Hintergrund noch für weiteres Kurspotenzial. Ob und inwieweit es tatsächlich realisiert wird, steht natürlich auf einem andern Blatt. Dafür, dass die Kursrallye noch weiter laufen könnte, spricht unter anderem, dass bislang noch keine Euphorie herrscht. Das gilt selbst für die USA. Beobachter sprechen dort vom „meistgehassten Bullenmarkt aller Zeiten“. Denn tatsächlich zogen US-Anleger in Summe sogar mehrere hundert Milliarden Dollar aus dem Aktienmarkt ab, seit der Aufschwung 2009 begann.
Die Börse ist keine Einbahnstraße
Bedeutet das alles nun automatisch weiter steigende Aktienkurse? Natürlich nicht! Die letzten neun Monate waren zwar an den meisten Aktienmärkten von steigenden Kursen und ungewöhnlich geringen Schwankungen geprägt. Doch wenn man eines an den Finanzmärkten auf keinen Fall tun sollte, dann aktuelle Trends einfach fortzuschreiben. Die Börse ist nach wie vor keine Einbahnstraße und die Wahrscheinlichkeit einer stärkeren Korrektur irgendwann in den kommenden Wochen und Monaten ist vergleichsweise hoch. Zugleich gibt es aber aktuell noch keine Anzeichen für ein Ende des langfristigen Aufwärtstrends.
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