Im Interview: Unternehmer Otto Partl jun. „Es kochen alle nur mit Wasser!“

Im Interview: Unternehmer Otto Partl jun.
„Es kochen alle nur mit Wasser!“

Otto Partl – deinen Namen liest und hört man derzeit öfters. Wer bist du? Was machst du?

Ich habe mein Unternehmen „Partl Catering“ vor 14 Jahren von meinen Eltern übernommen. Damals noch als traditioneller Fleischerbetrieb mit kleiner Imbissstube. Das Tätigkeitsfeld hat sich in den letzten Jahren stetig erweitert. So kam beispielsweise das Catering hinzu und aus dem Schnellimbiss wurde eher ein Mittagstisch, wo man schnell, günstig und gut Mittagessen kann. Warum man meinen Namen in letzter Zeit wahrscheinlich vermehrt in der Zeitung liest, hat den Grund, dass ich mich seit über einem Jahr ehrenamtlich als Bezirksvorsitzender bzw. als Landesvorstandsstellvertreter für die „Junge Wirtschaft“ engagiere.

Bei so vielen Tätigkeiten kommt man schnell in Stress. Wie gelingt es dir, alles unter einen Hut zu bekommen?

Ich fühle mich erst ab einer gewissen Portion „gesundem Stress“ richtig wohl. Diese Eigenschaft hilft da sicher. Natürlich brauche ich aber zwischendurch Tage, wo ich einfach abschalten und mich etwas zurückziehen kann. Ich habe zudem das große Glück, dass ich – sowohl in meinem Unternehmen als auch bei der „Jungen Wirtschaft“ – ein tolles, unterstützendes Team um mich habe.

Was ist das Besondere an deinem Unternehmen? Was unterscheidet es von anderen?

Die Gaststätte in Eberndorf wird vor allem deshalb sehr gut angenommen, weil es eine regionale Küche bietet und dennoch schnell geht. Auch die persönliche Komponente ist sehr wertvoll: Unsere MitarbeiterInnen kennen 90 % der Gäste, die uns besuchen, beim Vornamen. Der Catering-Bereich funktioniert unter anderem aus dem Grund so gut, weil ich wirklich immer persönlich dabei und mit dem gesamten Ablauf vertraut bin. Von Angebotslegung bis Endabrechnung. Zudem bieten wir einen Fullservice inklusive Equipment, was sehr gerne genutzt wird. Extrem wichtig ist natürlich auch unser freundliches und flexibles Servicepersonal. Die Bandbreite unserer Kunden ist riesig, von kleinen Vereinsfeiern oder Taufen bis hin zu großen Firmenevents und Konzerten von „Zucchero“ oder „Cro“, wo wir teilweise mit 45 Mitarbeitern vor Ort sind. Oft eine riesige Challenge.

Zurück zur „Jungen Wirtschaft“: Was möchtest du als Bezirksvorsitzender erreichen?

Die „Junge Wirtschaft“ ist für UnternehmerInnen vor allem in der Anfangsphase eine große Hilfe. Leider wissen viele darüber noch zu wenig Bescheid. Mein Hauptauftrag ist es, dass wir mehr junge UnternehmerInnen dazu bringen, Mitglied bei uns zu werden. Die Mitgliedschaft ist kostenlos, man kann nur profitieren. Sei es von den zahlreichen Veranstaltungen mit interessanten Keynote-Speakern zu aktuellen Themen oder der Möglichkeit eines großen Netzwerkes. Zudem macht es natürlich Spaß, sich mit Gleichgesinnten auszutauschen. Am 28. Feber 2019 findet beispielsweise das Business Speed Dating in der BURG am Klopeiner See statt, wo wir JungunternehmerInnen die Möglichkeit bieten, kurze und intensive Gespräche mit anderen Unternehmen zu führen. Die Gespräche beschränken sich – wie bei einem Speed Dating üblich – auf wenige Minuten. Es bleibt also nicht viel Zeit zum Ausschweifen.

Du bist auch in Eberndorf sehr aktiv. Was ist in nächster Zeit speziell für unsere Region geplant?

Wir haben in unserer Gemeinde viele Menschen, die sehr engagiert sind. Sei es die Truppe rund um Charly Plautz, die den Jauntaler Advent organisiert oder das Team, das derzeit den Eberndorfer Faschingsumzug neu belebt. Bis dato sind bereits 13 Wägen angemeldet, Tendenz steigend. Lobenswerter Weise möchte ich an dieser Stelle natürlich erwähnen, dass auch die Raiffeisenbank Eberndorf immer an den Umzügen teilnimmt, danke dafür.

Nach über 14 Jahren Erfahrung: Was sind deiner Meinung nach die größten Hürden als UnternehmerIn?

Natürlich ist jede Branche mit unterschiedlichen Schwierigkeiten konfrontiert. Was aber definitiv für jeden ein Thema ist, ist Wachstum. Wie kann ich wachsen, ohne, dass ich in finanzielle Schwierigkeiten komme? Wie baue ich gleichzeitig meine MitarbeiterInnen bzw. Führungskräfte auf, sodass ich als UnternehmerIn entlastet bin und neue Projekte angehen kann? Ich hatte als Unternehmensnachfolger das Glück, dass bereits eine Struktur vorhanden war, auf der ich aufbauen konnte. Beim Catering allerdings, das wir neu aufgebaut haben, stehen wir nun vor genau dieser Herausforderung. Das fängt beim Mitarbeiter an und hört beim Equipment auf.

Geben manche UnternehmerInnen zu schnell auf?

Ich finde es grundsätzlich nicht schlecht, wenn jemand auch mal einen Rückzieher macht und sich neu sortiert. Oft ist es einfach besser, etwas sein zu lassen, um nach gewisser Zeit neu und besser zu starten.

Unternehmer Otto Partl jun. im Interview mit Mag. Anja Aleschko

Inwieweit ist die Raiffeisenbank Eberndorf eine Unterstützung für dich?

Raiffeisen ist allgemein ein wichtiger Unterstützer. Nicht nur für mich als Unternehmer, auch für die „Junge Wirtschaft“. Die Raiffeisenbank Eberndorf geht da beispielsweise mit dem StartUp.Corner sogar noch einen Schritt weiter und hebt sich mit ihren Serviceleistungen ganz klar von anderen ab. Das wird definitiv wahrgenommen und geschätzt.

Angenommen, du hast einen Wunsch an die Raiffeisenbank Eberndorf frei. Was wäre das?

Die MitabeiterInnen der Raiffeisenbank Eberndorf kennen sich in der Region aus und verfügen über gute und wichtige Kontakte. Ich fände es interessant, wenn ein/e Mitarbeiter/in – eventuell auch bereits pensionierte – rein dafür bereitgestellt wird, die Region voranzutreiben. Er oder sie könnte sich beispielsweise für die Belebung des Ortes einsetzen, Veranstaltungen organisieren, Projekte umsetzen. Die Bank kommt so ihrem Förderauftrag nach und die Region profitiert davon. Ich glaube, dass dadurch alle Seiten einen Nutzen hätten.

Welchen Rat würdest du anderen UnternehmerInnen – insbesondere angehenden Selbständigen – geben?

Dranbleiben! Das ist am wichtigsten. Was ich jedem mitgeben möchte: Alle kochen nur mit Wasser! Man sieht meist nur jene vor sich, die scheinbar alles richtig machen und Vollprofis sind. Bis dahin ist es allerdings ein weiter Weg. Es haben alle klein angefangen. Wichtig ist es, nichts zu überstürzen und nicht alles auf einmal zu wollen. Kleine Schritte machen und vor allem: Einfach beginnen. Für mich zählen die drei Buchstaben TUN. Nicht ewig perfektionieren, sondern starten! Die finanzielle Komponente darf natürlich auch nicht vernachlässigt werden. Soweit es geht, vorher alles gründlich kalkulieren. Ein finanzieller Kopfstand kann einen jahrelang verfolgen. Daher: Die richtigen Rahmenbedingungen schaffen und loslegen!

Wenn du dich nochmals entscheiden könntest – wieder Unternehmer oder lieber Angestellter?

Kommt auf den Tag drauf an, heute sage ich Unternehmer. (lacht)

WordRap

Wenn ich heute 10 Millionen im Lotto gewinnen würde, dann …
… würde ich mein Catering ausbauen.

Ich kann nicht verstehen, dass …
… man oft so engstirnig denkt.

Morgenritual?
Zähne putzen

In meinem Kühlschrank findet man immer …
… etwas zum Essen.

Glück ist für mich?
Zufriedenheit

Berufswunsch als Kind?

Polizist

Mein erstes Geld verdiente ich mit …
… Maroni verkaufen.

Die Raiffeisenbank Eberndorf ist für mich …

… ein toller Partner.

Erfolgreich sein heißt …
… dranbleiben.

Mein Vorbild
Meine Eltern

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